DIPL.-ING. RUDOLF FENTEN (VDI)
Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger

Sachverständigenbüro für Versicherungsschäden

Prüflabor

Materialanalyse auf Parameter Asbest, KMF, VOC etc.

Asbest ist eine Sammelbezeichnung für faserige Ausbildungen natürlicher Minerale. Asbestfasern besitzen eine hohe thermische und chemische Resistenz, sind biegsam und weisen eine hohe Reißfestigkeit auf. Asbest befindet sich auch heutzutage noch in vielen alten Bauteilen, so z. B. in Dacheindeckungen, Außenwandverkleidungen, Fußbodenbelägen aus Kunststoff, Rohrummantelungen u. v. m.

Toxische Auswirkungen durch Asbeststaub sind seit längerem nachgewiesen. Asbeste werden deshalb heute fast ausschließlich durch industriell erzeugte Fasern wie Glas- und Keramikwolle ersetzt.

Die Freisetzung ('Verstaubung') von Asbest aus industriellen Werkstoffen ist mit erheblichen gesundheitlichen Gefährdungen verbunden. Die Ermittlung der zahlreichen asbesthaltigen 'Altprodukte' z. B. im Rahmen von Gebäudesanierungen und die spezifische Diagnose der einzelnen Asbestvarietäten - deren Toxizität unterschiedlich beurteilt wird - ist eine wichtige Aufgabe des Umweltschutzes und der Gesundheitsvorsorge.

Es wurde eine Methode entwickelt, mit der rationell, schnell und sicher mittels der Polarisations-Mikroskopie an eingebetteten Werkstoffproben die technisch wichtigsten Asbestvarietäten identifiziert und von industriellen Ersatzstoffen unterschieden werden können. Damit ist eine sichere Beurteilung des Gefährdungspotenzials von Werkstoffen mit faserigen mineralischen Inhaltsstoffen möglich.

Künstliche Mineralfasern (KMF) sind eine große Gruppe synthetisch hergestellter Fasern, die häufig als Dämmmaterial im Bauwesen eingesetzt werden. KMF besitzen ähnliche technische Eigenschaften wie Asbest und setzen lungengängige Fasern frei, die je nach Zusammensetzung gesundheitsgefährdent sind, siehe hierzu auch 'Ermittlung des Kanzerogenitätsindex'.

Flüchtige Organische Verbindungen (VOC) sind kohlenstoffhaltige Stoffe, die leicht verdampfen und bereits bei niedrigen Temperaturen (z. B. Raumtemperatur) als Gas vorliegen. Durch die Belastung der Raumluft mit flüchtigen organischen Verbindungen kann der Mensch erkranken. Als Quellen kommen nahezu alle in Gebäuden vorhandenen Materialien in Frage, z. B. Wandverkleidungen, Bodenbeläge, Isolationsmaterialien, Dichtmassen, Möbel, Farben etc. Auch Reinigungs- und Pflegemittel sowie Kosmetika o. Ä. können flüchtige organische Verbindungen enthalten. Ein Eintrag von VOC über die Außenluft ist beispielsweise aufgrund des örtlichen Straßenverkehrs oder benachbarter Industriebetriebe möglich.