DIPL.-ING. RUDOLF FENTEN (VDI)
Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger

Sachverständigenbüro für Versicherungsschäden

Prüflabor

Schimmelpilz-Analytik

Schimmelbeläge sind Mischkulturen, in denen sich auch Algen, Hefe, Stockflecken und Bakterien befinden.

Alleine über 100.000 Arten des Schimmelpilzes sind bekannt, von denen im Bauwesen besonders der Schwarzeschimmel (Aspergillus niger) berüchtigt und am häufigsten anzutreffen ist. Der Schimmel macht sich durch einen stockigen Geruch bemerkbar und zersetzt Anstriche und Tapeten.

Es ist kaum möglich, diesen Mikroorganismen die wenn auch geringe Nahrungsgrundlage (Papiertapeten, Tapetenkleister, Staub mit geringen Anteilen an organischen Substanzen usw.) zu entziehen. Da aber zusätzlich zu der Nahrung auch ein bestimmtes Maß an Feuchtigkeit von diesen Organismen zum Leben benötigt wird, ist diese der Faktor, der bei der Bekämpfung von Schimmelbelägen in erster Linie zu beachten ist.

Schimmel hat praktisch keine Existenzmöglichkeit, wenn die rel. Feuchte der zu besiedelnden Oberfläche unter 60 % bleibt, bei 90 % rel. Feuchte und mehr kommt dieselbe Oberfläche als Besiedelungsgebiet in Frage.

Laborverfahren:

Nachdem die am Schadensort entnommenen Schimmelpilzproben im Labor auf DG 18 und Malzextrakt- Agarplatten im Heraeus-Brutschrank angezüchtet wurden, erfolgt die Inaugenscheinnahme zwecks Bestimmung der Gattung und einiger weniger Arten an Hand kulturmorphologischer Merkmale (z. B. der Kolonieform und der -farbe). Die Differenzierung der Schimmelpilzspezies erfolgt aufgrund der Morphologie der makroskopischen (z. B. Kolonieformen und -farben) und der mikroskopischen Bilder. Mit einer Lichtlupe werden die Anordnung, Art und Form der Sporenträger oder Fruchtkörper auf den Agarplatten bestimmt, ferner mit einem Mikroskop durch bis zu 1000facher Vergrößerung z. B. die Art, Form und Farbe der Sporenträger oder auch die Größe, Form und Farbe der Sporen bestimmt. Die vorherige Präparation für die Mikroskopie erfolgt mit Hilfe der Zupfmethode mit Platinnadeln oder der Klebefilmabrisspräparation. Die Präparate werden soweit erforderlich z. B. mit Lactophenolblau angefärbt.